Subject: So verringerst du das Risiko bei der Geldanlage!

So verringerst du das Risiko bei der Geldanlage!
Hallo Friend,

eine der häufigsten Fragen in den Medien ist die nach den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Der künftige Verlauf der Wirtschaft hat natürlich auch einen immensen Einfluss auf die Börsen. Wird es ein "V", ein "U" oder sogar ein "L"? Bei einem V springt die Wirtschaft nach dem Shutdown gleich wieder nach oben, beim U dauert es etwas länger und beim L dauert es mehrere Jahre bis es wieder nach oben geht. 

Laut einer Recherche des Manager Magazins schätzen rund die Hälfte der befragten Ökonomen, dass es zu einem U kommen wird. Von dieser Prognose ausgehend stellen jetzt nahezu alle Wirtschafts- und Finanzmagazine die Frage, wie man sein eigenes Depot auf das Auf und Ab der Börsen ausrichtet.

Portfoliotheorie nach Markowitz

Der langfristige Ertrag eines Portfolios hängt von bis zu 95 % von der richtigen Asset Allokation zusammen - also einer ausbalancierten Auswahl unterschiedlichen Anlageklassen. So definiert es zumindest die klassische Portfoliotheorie von Nobelpreisträger Harry Markowitz, die immer noch sehr häufig herangezogen wird, wenn es um die richtige Portfoliozusammenstellung geht. Die Asset Allocation zielt darauf ab, die Rendite und das Risiko eines Portfolios zu optimieren.

Gerade die Risikotragfähigkeit von Anlegern spielt eine immens wichtige Rolle bei der Zusammenstellung des eigenen Depots. Die eine Anlegerin mag keine großen Schwankungen und fühlt sich damit nicht wohl, während ein anderer Anleger kein Problem damit hat, wenn das Portfolio um bis zu 30 % wie im März fällt. Und mit der richtigen Asset Allokation kann ich das Schwankungsverhältnis austarieren.

Bevor ich gleich anhand meines Portfolios ein konkretes Beispiel bringe, noch ein paar allgemeine Worte zum Thema Portfoliozusammenstellung. Wer seinen Vermögensaufbau langfristig die nächsten 20 Jahre plant und kein Problem mit Schwankungen hat, kann durchaus neben der eisernen Tagesgeldrücklage von 3-6 Nettogehältern (die sollte IMMER die Basis des Vermögens sein) zu 100 % in Aktien-ETFs wie dem MSCI ACWI oder MSCI World investiert sein. Oder diese ETFs über Sparpläne viele Jahre lang zu besparen.

Wer gemerkt hat, dass er oder sie nicht mit den heftigen Schwankungen im März nicht so gut umgehen kann, sollte den Aktienanteil entsprechend reduzieren und beispielsweise auf mehr Tages- oder Festgeld, Anleihen-ETFs oder physisches Gold setzen. 

Einzelaktien sind dagegen eher etwas für Leute, die mit den großen Schwankungen kein Problem haben und die ihre Fehlentscheidungen beim Kauf (oder Verkauf) akzeptieren können. Wer hier breit aufgestellt sein will, sollte mindestens 15 Aktien über mehrere Branchen und Länder investieren. Da macht ein Fehlgriff nicht so viel aus, wie wenn man nur 5 Aktien besitzt und die womöglich alle auch noch aus dem DAX stammen. Dafür brauchst du dann aber mindestens 20.000 Euro, um die Orderkosten gering zu halten. Beim Smartphonebroker Trade Republic kannst du bei Orderkosten von 1 Euro* aber auch deutlich günstiger Aktien kaufen oder verkaufen. Die ETF-Sparpläne auf 300 iShares ETFs sind darüber hinaus auch kostenlos. 

Oder du lässt viele Sparpläne auf Einzelaktien über Jahre laufen und baust dir so mit kleineren Summen dein Portfolio auf. Das ist aber viel aufwendiger als einen einfachen ETF-Sparplan laufen zu lassen - auch wenn das langweilig erscheinen mag.

Meine Asset Allocation

Während der letzten Crash-Wochen hatte sich mein Aktienanteil im Depot auf unter 60 % verkleinert. Ich habe aus meinem dafür aufgebauten Cashpolster (nicht der eisernen Tagesgeldrücklage wohlgemerkt) dann ordentlich nachgekauft und den Aktienanteil wieder auf 65 % erhöht. Leider habe ich in diesem Jahr mit meinen REIT-Käufen kräftig daneben gelegen. 

Zwei habe ich erst im Januar bzw. Februar gekauft und Ende März sind sie um bis zu 77 % gefallen. Klassischer Fall von dumm gelaufen. Ein anderer REIT ist dafür ordentlich gestiegen. 

So sieht meine Asset Allocation zur Zeit aus:
Auf einen Blick erkennst du, dass mein Portfolio eine hohe Schwankungsbreite und ein hohes Risiko hat. Das ist bei einem so hohen Aktienanteil nicht verwunderlich. Laut Portfolio Performance liegt meine Volatilität 2020 bei 19,95 % und der maximale Drawdown (der höchste Wertverlust) bei 24,41 %. 

Läge mein Aktienanteil jetzt nur bei 30 % und der Anleiheanteil bei 40 % wären meine Volatilität und der maximale Drawdown deutlich niedriger. Sehr schön sieht man das am Verlauf meines Portfolios in den vergangenen zwei Jahren. 

Über diesen Zeitraum erkennst du sehr gut, dass meine Einzelaktien (blau) stark schwanken, aber dass die Aktien-ETFs (gelb) deutlich größere Ausschläge nach unten haben. Sie steigen jedoch viel schneller wieder. Überraschenderweise sind meine Anleihen-Vorsorgefonds (rosa) aus der privaten Rentenversicherung die Gewinner der Asset Allocation. Sie ziehen die Gesamtrendite (schwarz) immer wieder nach oben, wenn die Aktien/ETFs schlecht laufen. Das siehst du im extrem schlecht gelaufenem Dezember 2018, im Sommer 2019 und auch jetzt im März 2020.
Übrigens bestehen die Vorsorgefonds nicht nur aus Anleihen, sondern zu einem Teil aus Pfandbriefen und zur Absicherung auch aus Futures. Das sind Termingeschäfte, die zur Absicherung gegenüber Marktschwankungen dienen. Futures gehören zu den Derivaten, die deutlich komplexer sind als beispielsweise Aktien oder Anleihen. Sie können dazu genutzt werden, um die Schwankungen im eigenen Portfolio zu verringern - oder auch zu vergrößern, wenn man sie falsch nutzt.

Die passende Portfolio-Optimierung

In den vergangenen Wochen habe ich mich mit dem neu erschienenen Buch "Fit für die Geldanlage - Chancen ergreifen und Risiken vermeiden" beschäftigt. Darin geht es um die unterschiedlichen Assets wie Aktien, Anleihen, Fonds, Derivate, Immobilien, Zertifikate und deren Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten im Portfolio. Geschrieben haben es Professor Dr. Rudi Zagst, Leiter des Lehrstuhls für Finanzmathematik an der TU München, und Asset Manager Michael Huber.

Die beiden Autoren haben sich gedacht, dass sie das Buch im vermeintlichen EM-Jahr wie ein Taktik-Buch aus dem Fussball aufziehen, um es einfacher zu halten. Es ist wirklich toll illustriert und nachvollziehbar aufgebaut. Leider ist es trotzdem nicht so einfach zu verstehen und mitunter auch einfach zu kurz von den Ausführungen der einzelnen Assets. Als Anfänger hätte ich mich nach dem Lesen nicht an die Märkte getraut. Warum unbedingt nach jedem Kapitel ein ausführlicher Finanzmathematik-Teil (!) angehängt werden musste, habe ich auch nicht verstanden. Bei den sogenannten Spieltheorie-Seiten habe ich rein gar nichts verstanden und sie haben mich - ehrlich gesagt - auch null interessiert. Hier ist der Uni-Professor scheinbar komplett in seiner Leidenschaft aufgegangen - und schafft Leiden beim nicht Mathematik-liebenden Leser.

Kernstück ist am Ende aber die Risikoeinstellung des eigenen Vermögens mit konkreten Beispielportfolios zur Orientierung. Hier bleibt es leider auf einem ziemlich abstrakten und theoretischen Niveau. Trotzdem habe ich hier noch einiges mitgenommen. Es ist aber kein Vergleich zu einem Kommerschen Weltportfolio, das wesentlich weniger abstrakt vorgestellt wird. Parallel lese ich übrigens noch die neuen Finanzbücher von zwei weiteren Professoren, die das Thema Geldanlage deutlich einfacher rüberbringen, aber dafür keine Fussball-Bildchen haben. Aber Themen wie Derivate oder Zertifkate sind auch deutlich komplexer als ETFs.
Verlosung von "Fit für die Geldanlage"

Damit du auch einige Anregungen zur Portfolio-Optimierung erhältst, verlose ich 3 Exemplare vom Buch "Fit für die Geldanlage - Chancen ergreifen und Risiken vermeiden"*. Wer eins der Exemplare gewinnen möchte, schickt einfach bis zum 29.04.2020 um 15 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff "Ich will mein Portfolio optimieren!" an gewinnspiel@finanzrocker.net.

Aus allen Einsendungen werde ich die drei Gewinner/innen ziehen. Jede/r kann nur einmal mitmachen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Wir wissen alle nicht wie die Finanzmärkte die kommenden, wirtschaftlich schwierigen Monate mitmachen. Wer die Schwankungen an der Börse mit seinem Portfolio nicht mitmachen möchte, sollte seine Asset Allokation etwas anpassen und auf ein breiteres Fundament stellen. 

Ich bin zufrieden mit meiner Asset Allokation und sehe momentan keinen Grund etwas daran zu ändern. Meine beiden Fehlkäufe in diesem Jahr stehen auf einem anderen Blatt, wobei ich hier wieder wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Das ist auch viel wert. 

Viele Grüße und bleib gesund
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Das Corona-Crash-Tagebuch - Der Finanzwesir rockt 89

Bei “Der Finanzwesir rockt” gibt es die dritte Premiere in Folge. Wir haben uns über 5 Wochen zusammen telefoniert und über die wöchentlichen Ereignisse im Crash und unseren Depots gesprochen.
Wochenrückblick
Eigentlich wäre ich am heutigen Sonntag noch in Stuttgart nach der INVEST gewesen. Stattdessen gab es mal wieder ein entspanntes Wochenende zuhause. Und am Freitag habe ich eine Online-Kurzvorstellung meines Depots bei der Finanzwesir-Zelle Stuttgart gemacht, die normalerweise am INVEST-Freitag immer einen Stammtisch mit dem Finanzwesir haben. Dieses Treffen wurde jetzt kurzerhand online gemacht. Das war auch mal eine komplett neue Erfahrung.

Wer Lust auf einen weiteren Livestream mit mir hat, der kann heute um 18 Uhr beim Sparkojoten Thomas auf dem YouTube-Kanal einschalten. Da sprechen wir live über den Finanzrocker-Podcast, Aktien, Selbstständigkeit, Humankapital und eine Menge mehr. Für mich wird das auch eine Premiere mit so einer Liveschaltung, aber man wächst bekanntlich mit seinen Herausforderungen. ;-)

Ansonsten habe ich meine Pläne für die kommenden Monate gemacht. Bei mir kommen eine ganze Menge Änderungen und neue Gegebenheiten, auf die ich mich so langsam einstellen muss. Unter normalen Umständen wäre das auch enorm spannend, aber das Corona-Virus hat viele Aktivitäten auf wacklige Füße gestellt oder komplett ausfallen lassen - wie die erwähnte INVEST. Zu den Plänen werde ich mich dann im Juni äußern, wenn es akut wird.

Am Mittwoch gibt es eine neue Podcast-Folge, in der es um Lebensqualität, sparsames Leben und frühe Rente geht. In der Woche darauf gibt es ein Interview mit einer Hörerin über den Vermögensaufbau als alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern und Mitte Mai folgt dann ein Interview über die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Also drei komplett unterschiedliche Interviews mit verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema Finanzen. Reinhören lohnt sich also.

"Der Finanzwesir rockt" kommt erst Ende Juni wieder. Hier bereiten wir aber jetzt schon die nächste Hörerfragen-Folge vor. Du willst dabei sein? Dann schicke uns doch eine Hörerfrage zu, die wir im Juli in einer Podcast-Folge beantworten. Einfach Smartphone schnappen, finanzrelevante Frage mit dem integrierten Recorder aufnehmen und die Sounddatei an podcast@finanzwesir.com schicken. Fertig! Wie sich das anhört, kannst du dir hier anhören

Der nächste Newsletter kommt Mitte Mai. Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute!
Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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