| | Warum ich 2021 auf Kryptowährungen und Themen-ETFs in meinem Portfolio setze |
| Hallo Friend,
zunächst wünsche ich dir am Ende der ersten Januarwoche noch ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2021.
Mein Start ins Jahr lief zumindest mit den Geldanlagen sehr gut. Am 10. Dezember habe ich brach liegendes Geld von Crowdestor, Estateguru und Mintos auf meinen neuen Bison-Account* (10 Euro in Bitcoin über diesen Link) überwiesen. Bison ist die Kryptowährungs-App der Börse Stuttgart, die über ein Konto bei der Solarisbank läuft und somit auch ordentlich reguliert ist.
Im Dezember konnte ich meinen Account ohne Probleme eröffnen. Da war der Hype noch nicht so groß. In der Zwischenzeit ist aber sehr viel passiert, so dass die Eröffnung eines Bison-Accounts mittlerweile deutlich länger dauert, weil ganz viele Menschen noch etwas vom Krypto-Hype abhaben wollen.
Hohe Rendite mit hohem Risiko
Was da momentan abläuft, ist schlicht und ergreifend pure Gier. Die meisten wissen nicht mal genau, was der Bitcoin ist und was die Blockchain damit zu tun hat. Aber in der zinslosen Zeit so eine Rendite zu bekommen, ist natürlich super und ähnlich toll wie ein Lottogewinn.
Meine Spam-Ordner in den unterschiedlichen Mail-Accounts quillen über vor unwiderstehlichen Abzocker-Angeboten á la "Finanziell frei mit Bitcoin in 1 Monat". Crash-Prophet Marc Friedrich hüpft gerade wahrscheinlich freudestrahlend durch seine vier Wände, weil endlich mal eine Voraussage von ihm eingetreten ist. Und derzeit gibt es so viele Krypto-Experten, die aus den unterschiedlichsten Büschen gesprungen kommen, dass man vor dem Thema unmöglich flüchten kann.
Aber ganz im Ernst: Ich finde es auch toll, dass ich über 76 % Rendite in nur vier Wochen erreicht habe. Trotzdem schwingen natürlich starke Bedenken mit, denn es gibt keine hohe Rendite ohne hohes Risiko. Nach 2017 gibt es jetzt zum zweiten Mal so einen Hype, wo viele Menschen ihr ganzes Erspartes in Bitcoin umwandeln und am Ende wieder verzweifeln, wenn alles wieder einbrechen sollte. Wann das sein wird, weiß keiner, aber die Volatilität ist echt krass.
Schwankungen zwischen 10 % und 50 % gab es in den vergangenen Wochen. Die Kryptowährung Ripple hat sich wegen SEC-Ermittlungen sogar mehr als halbiert. Deswegen bin ich auch nicht bereit, mehr Geld in Kryptowährungen zu stecken. Gegen die Kursschwankungen von Kryptowährungen ist der Aktienmarkt ja fast wie Wellness-Urlaub. |
| | Über 76 % mit Bitcoin, Ethereum und Litecoin in einem Monat
Dieses Mal mache ich den Testversuch auf niedrigem Niveau mit und berichte darüber. In der kommenden Podcast-Folge habe ich auch einen wirklichen Blockchain-Experten zu Gast, der vor allem das Blockchain-Thema sehr anschaulich durchleuchtet. Da geht es auch gar nicht um den Hype der Kryptowährungen, weil wir das Gespräch schon Ende November aufgenommen haben.
Steuerfreiheit nach einem Jahr
Neben der (vermeintlich) hohen Rendite haben Kryptowährungen noch einen weiteren Vorteil. Nach der Haltefrist von einem Jahr sind die Gewinne steuerfrei. Verkauft man vorher, zahlt man hingegen seinen persönlichen Einkommenssteuersatz und nicht nur der Abgeltungssteuersatz von 25 %, sofern die Gewinne die Freigrenze von 600 Euro überschreiten.
Ist das unfair gegenüber Aktien- oder ETF-Anlegern, bei denen die Gewinne dauerhaft nicht steuerfrei sind? Natürlich! Denn auch Immobilien ( nach 10 Jahren Haltefrist) und Gold ( nach 1 Jahr) sind steuerfrei. Aber jammern hilft an der Stelle nichts. Stattdessen sollte man versuchen das Beste aus den Assets rauszuholen und sich nicht zu sehr auf das Thema Steuern zu fokussieren.
Ich halte meine Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und Litecoin jetzt erstmal mindestens bis Januar 2022 und schaue dann weiter. Ich werde auch weiterhin das offene Geld von Mintos und Crowdestor auf mein Bisonkonto überweisen und es anlegen. Bei Crowdestor wird vermutlich nicht mehr zu viel Geld kommen, da die Projekte schon seit vielen Monaten verzögert sind. Innerhalb der Hochrisikoklasse in meinem Portfolio kann ich stattdessen eher auf Kryptowährungen setzen, wo das Risiko-Rendite-Profil 2021 deutlich besser ist als bei P2P-Krediten.
Erfolgreiche BörsenwocheAber nicht nur die Kryptowährungen liefen in der ersten Januarwoche sehr gut, sondern auch die Börsen. Nachdem General Electric vergangene Woche fast 10 % angestiegen ist, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und den nach Kennzahlen schlechtesten Wert in meinem Depot mit etwas Verlust verkauft. Diese Spekulation ist leider in die Hose gegangen. Statt auf eine weitere Einzelaktie zu setzen, habe ich jetzt in mehrere Themen-ETFs investiert. Darüber habe ich ja schon ausführlich in meinem Depotrückblick geschrieben bzw. erzählt. Das Ergebnis: Die ETFs sind gleich wieder ordentlich gestiegen und haben den steilen Anstieg aus 2020 fortgesetzt. Mein ETF-Depot liegt schon nach einer Woche klar vor dem Aktien-Depot. Ich freue mich jetzt schon auf den kommenden Depotrückblick und die Performance der beiden Depots in der Gegenüberstellung. Ich vermute, dass es sehr schwer wird, die ETF-Rendite zu schlagen. |
| | Die Rendite meines Aktiendepots 2021 vs. mein ETF-Depot 2021
2020 lag meine Rendite beim Aktiendepot mit 7,99 % knapp 3 % über der Rendite des ETF-Depots mit 4,98 %. Da waren aber auch zum Großteil nur meine MSCI World/MSCI Emerging Markets-ETFs enthalten. Dieses Jahr ändert sich das Verhältnis etwas, wobei die großen Indizes auch künftig den Großteil ausmachen werden.
Hier aber nochmal der Hinweis von mir: Diese Themen-ETFs sollten allenfalls eine Beimischung im Depot sein und nicht das Vermögen tragen. Diese Trends können nämlich durchaus auch mal ins Minus laufen und liegen dann gegenüber einem MSCI World ganz klar hinten.
Statt spekulativer Einzelaktien breiter streuen
Was hierbei elementar wichtig ist: Schau dir unbedingt die Zusammensetzung der unterschiedlichen ETFs an. Was sind die Top-Unternehmen in dem ETF? Wie hoch ist deren Anteil? Welcher Index wird abgebildet? Und wie hoch sind die Kosten? Das geht am besten über die Seiten oder Fact-Sheets der Anbieter. Auf der Basis solltest du dir deinen eigenen Gedanken dazu machen.
Denn auch bei den Themen-ETFs gibt es faule Eier, die schlechter performen als der große Vergleichsindex. Bestes Beispiel ist das Thema Cloud Computing. Hier liegt der Renditeunterschied zwischen dem schlechtesten und besten ETF bei über 60 % (!!!) in einem Jahr. Warum das so ist, siehst du erst wenn du in die Details schaust. Es steckt also mehr dahinter als nur irgendeinen ETF auszuwählen, den zu kaufen und auf tolle Renditen zu hoffen.
Beispiel aus meinem Depot
Ein anschauliches Beispiel aus meinem Depot ist das Pharmazie und Biotechnologie-Unternehmen Gilead Sciences. Vor Jahren habe ich mir den Wert nach einem ordentlichen Kurssturz über einen Sparplan ins Depot gelegt.
Während die Branchen-Indizes über die Jahre kräftig nach oben gingen, zeigte der Kurs des amerikanischen Unternehmens aus unterschiedlichen Gründen nur nach unten. Von solchen Unternehmen habe ich eine Handvoll im Depot, die deutlich schlechter als der Branchen-Index liefen. Hier hätte ein breites Themen-ETF für ein besseres Ergebnis gesorgt.
Mein Ziel ist es für 2021 die Anzahl der Einzelaktien auf unter 40 zu reduzieren und die fundamental schlechten Werte endgültig auszusortieren. Das soll dazu beitragen, dass sich die Anzahl der jahrelangen Verlustbringer reduziert und das Depot weniger schwankungsreich ist.
Statt der Spekulation auf Einzelwerte wie BYD (wo es letztendlich sehr gut geklappt hat) oder Gilead Sciences (hat gar nicht geklappt) decke ich die Zukunftsbranchen wie die Batterie-Wertschöpfungskette oder Blockchain über Themen-ETFs in kleinerem Rahmen im Portfolio ab. Ob das am Ende erfolgreich ist, weiß ich genauso wenig wie bei den Kryptowährungen, aber es ist breiter gestreut und weniger risikoreich als bei Einzelaktien. Diese werden künftig deutlich strenger ausgewählt für mein Depot.
Mir ist es einfach wichtig, dass ich meine eigenen Erfahrungen mit den unterschiedlichen Assets mache und darüber berichten kann, als nur zu mutmaßen und Behauptungen aufzustellen. Das kann am Ende jeder und ist nicht glaubwürdig. Und gerade die Glaubwürdigkeit halte ich heutzutage für enorm wichtig. Sollten die Versuche in die Hose gehen, werde ich natürlich auch darüber berichten.
Viele Grüße |
| | | | | Als ich an Silvester meine Rendite und die Screenshots aus Portfolio Performance in meinen Depotrückblick übertragen wollte, stimmten meine Zahlen nicht. Mein ETF-Depot hatte vom 30.12. zum 31.12. plötzlich 20 % mehr Rendite. Das ist natürlich völliger Quatsch. Irgendwas hat mit den gezogenen Daten nicht gestimmt. Portfolio Performance ist übrigens eine kostenlose Depot-Software, die ich seit sechs Jahren nutze und auch für die Depotrückblicke immer nutze.
Nachdem ich alle ETFs geprüft hatte, fiel mir auf, dass die gezogenen Daten eine Mischung aus Dollar- und Euro-Kurs hatten. Dadurch kam dann ein Plus von insgesamt 25 % zustande. Es waren alle xtrackers und comstage-ETFs betroffen und das auch noch bei allen Datenlieferanten (onvista, Boerse.de, Ariva und Yahoo Finance). Ein Austausch änderte nichts.
Die Behebung des Fehlers nahm dann nochmal eine Stunde Zeitaufwand in Anspruch, aber ich konnte ihn mit Hilfe der Daten aus dem Portfolio-Report fixen. Diese Seite aus dem Portfolio Performance-Forum hilft da auch weiter. Normalerweise ziehe ich alle meine Kursdaten über die unterschiedlichen Online-Portale. In der Vergangenheit kam es dabei jedoch immer wieder zu unsauberen Daten und Fehlern - vor allem mit Yahoo Finance. Von daher bin ich dankbar, dass es zu diesem Fehler kam, denn Portfolio-Report gibt es erst seit 2020.
Der Portfolio-Report ist ein kostenloses Datenangebot von Portfolio Performance. Über das Tool werden die Xetra-Kurse von Aktien, ETFs und Fonds abgerufen. Diese lassen sich dann mit den Datensätzen in Portfolio Performance verknüpfen, was aber etwas anders läuft als bisher. Nach dem Austausch der Links stimmte die Rendite auch wieder. Wenn du also saubere Daten in Portfolio Performance haben möchtest, empfehle ich dir das im Video gezeigte Vorgehen mit den Portfolio-Report-Daten.
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| | | Neue Artikel in den letzten Wochen |
| “Wir sind in der Krise an die Stelle des Finanzberaters gerückt” – Interview mit Arno und Thomas von Finanzfluss
Zum Abschluss des Finanzrocker-Podcast-Jahres habe ich Arno und Thomas von Finanzfluss zu Gast. Die beiden waren schon vor 3,5 Jahren im Finanzrocker-Podcast zu Gast. Mittlerweile hat sich aber sehr viel bei ihnen geändert. Wir sprechen über ihre Geldanlage, die EZB, Finanzbildung im Crash und einiges mehr.
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| | Die Wirecard-Story – Die Geschichte einer Milliarden-Lüge
Auch wenn man es kaum glauben mag: Neben dem Corona-Virus gab es 2020 auch noch andere Themen, die die Medien kurzzeitig beherrscht haben. Eins dieser Themen war der unfassbare Bilanzskandal beim DAX-Konzern Wirecard. Jetzt gibt es mit “Die Wirecard-Story – Die Geschichte einer Milliarden-Lüge” das erste Buch zum Skandal. Ob es sich zu lesen lohnt, erfährst du in diesem Artikel.
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| | Brauchen wir noch Bargeld?
In Folge 100 diskutieren wir mit Professor Dr. Hartmut Walz über Bargeld und warum es immer noch eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus geht es um den digitalen Euro, Kryptowährungen und die Modern Monetary Theory. |
| | Depotrückblick 2020 und Ziele 2021
2020 war für uns alle ein Ausnahmejahr, das hoffentlich in der Intensität auch wirklich eine Ausnahme bleibt. Neben den ganzen Corona-Einschränkungen habe ich mich komplett selbstständig gemacht, 61 Podcast-Folgen produziert, einen neuen Podcast gestartet und mein Depot umgekrempelt. Aber der Reihe nach.
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Neues Video HGI meets Finanzrocker |
| | In diesem Video sprechen Stefan Waldhauser und ich über das chinesische Unternehmen Baidu. Ursprünglich war es die chinesische Antwort auf Google und eine profitable Suchmaschine mit 70 % Marktanteil in China. Mittlerweile mischt Baidu aber noch in ganz anderen Geschäftsfeldern mit.
Vor allem das Thema künstliche Intelligenz spielt bei Baidu mittlerweile eine sehr große Rolle. Langfristig will das Unternehmen zum KI-Weltmarktführer werden. Zu den Geschäftsbereichen gehören das Internet-of-Things Betriebssystem DuerOS, die Video-Streaming-Plattform iQIYI und autonomes Fahren.
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| | | | | So richtig bin ich noch gar nicht in das Finanzrocker-Jahr 2021 gestartet. Allein mein Depotrückblick hat mich zwei Wochen Arbeit gekostet. Häufig sieht man gar nicht wie viel Arbeit dahinter steckt, aber ich bin froh, dass ich diesen Artikel und die dazugehörige Podcastfolge nur einmal im Jahr machen muss.
Die kommenden Podcast-Episoden von "Mehr Mut zum Glück" und Finanzrocker sind schon aufgenommen und so gut wie fertig. Übernächste Woche geht es erst mit neuen und spannenden Aufnahmen weiter. Dafür mache ich kommende Woche neue Videos mit Stefan Waldhauser zu sehr interessanten Themen.
Von "Der Finanzwesir rockt" gibt es erst wieder im März eine neue Einzelfolge. Unser Jahresrückblick war die vorerst letzte Staffel-Folge. Wir planen hier ein neues Konzept mit Hörerinnen und Hörern. Wenn du also Lust hast, mit uns eine Folge zu machen, dann schicke uns einfach eine Mail an podcast@finanzwesir.com mit möglichen Themenvorschlägen über die du mit uns sprechen möchtest. Wir melden uns dann bei dir.
Wer an diesem Lockdown-Sonntag noch nichts besseres vor hat, dem empfehle ich mein Gespräch mit Thomas und Lars im P2P-Cafe-Podcast. In 90 Minuten diskutieren wir teilweise kontrovers über P2P-Plattformen, Kryptowährungen oder Bloggereinnahmen. Mir hat der Podcast viel Spaß gemacht und das Feedback ist sehr positiv.
Kommenden Donnerstag gibt es eine neue "Mehr Mut zum Glück"-Folge mit einem erfolgreichen deutschen Unternehmer, der einen abenteuerlichen Lebensweg hinter sich hat und durch seinen Mut zum Glück jetzt die Früchte erntet.
Den nächsten Newsletter gibt es dann wieder Ende Januar. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute!
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