Hallo Friend,
heute vor sechs Jahren war ein Tag, der mein Leben komplett verändert hat. Damals lag ich an einem winterlichen Sonntagmorgen im Bett und dachte daran, dass ich am nächsten Tag wieder 3 Stunden nach Hamburg und zurück pendeln musste.
Um mich davon abzulenken, hörte ich in einen Podcast rein, wo es um das Thema Bloggen ging. Der fixte mich so dermaßen an, dass ich mir in den Kopf setzte auch zu bloggen und noch am selben Tag damit anfing. Damals konnte ich die Tragweite dieser Entscheidung noch gar nicht fassen.
Der Blog und das daraus resultierende Wissen sorgten auch dafür, dass ich 2016 einen neuen Job bekam und nicht mehr 3 Stunden pendeln musste. Heute bin ich komplett selbstständig, was ich mir nie wirklich vorstellen konnte. Kurzum: Dieser kalte Sonntagmorgen im März 2015 verändert mein Leben.
Blick über den Tellerrand
Jetzt will ich mir mit dem Newsletter nicht selbst auf die Schulter klopfen, sondern mal deine gedanklichen Tore öffnen. Wenn ich heute dem Daniel Korth von damals die Möglichkeiten erklären würde, würde der nur denken: "Ach, laber mal du Vogel. Das klappt doch eh nicht und wo soll ich die Zeit hernehmen, mich damit auseinander zu setzen." Es hat auch beileibe nicht alles funktioniert und der Zeitaufwand war gerade in der Anfangszeit mit der Pendelei nach Hamburg sehr zeitaufwendig.
Aber das Wichtigste war schlicht und ergreifend, einfach mal etwas zu versuchen und sich auf neue Dinge einzulassen. Ich hatte keine Ahnung von Bloggen. Ich wusste nix über Podcasten oder Videoschnitt. Und wie man ein Buch veröffentlicht und davon Zigtausend verkauft war mir erst recht fremd. Dafür hatte ich schon immer einen ausgeprägten Lernwillen und ein starkes Durchhaltevermögen. Das kam mir immer wieder zugute. Wenn ich von vornherein mit dem Glaubenssatz "Das klappt doch eh nicht!" und Scheuklappen an die Themen rangegangen wäre, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich heute beruflich machen würde.
Gerade in einer so verrückten Zeit wie momentan, die an unser allen Nerven zerrt und wo Alternativen auf den ersten Blick völlig fern sind, hilft der Blick über den Tellerrand eher als Resignation oder das Beharren auf den alten Regeln. Die Zeiten von "Wir haben das immer schon so gemacht und wir machen das die nächsten 100 Jahre noch so" sind mit Corona wohl für immer vorbei. Alles wird schnelllebiger, digitaler und herausfordernder, was dazu führen wird, dass wir alle flexibler werden müssen. Vor allem müssen aber auch die Arbeitgeber deutlich flexibler werden und zumindest das ist aus meiner Sicht eine gute Sache.
Negative Nachrichten in Dauerrotation
Ich muss gestehen, dass ich mir nur noch schwer die Nachrichten oder Tageszeitungen anschauen kann, weil es schlichtweg nur deprimiert. Jeden Tag werden wir mit negativen Schlagzeilen konfrontiert und es ist fast so, dass es keinen Tag ohne das Corona-Gespenst Karl Lauterbach gibt. Dazu kommen noch korrupte oder völlig überforderte Politiker im verzweifelten Wahlkampfmodus, die im deutschen Bürokratie-Dschungel nicht viel gebacken bekommen. Es ist schon bezeichnend, wenn Comedy-Formate wie das ZDF Magazin Royale, die Anstalt oder die Heute Show besser, direkter und unterhaltsamer informieren als die nervigen Kreisch-Talkshows mit dem ewig gleichen Politikergeblubber.
Von Jan Böhmermann kann man ja halten, was man will, aber die letzten Sendungen waren einfach grandios. Vom Glasfaserdisaster, was uns gerade im Home Office oder Home Schooling um die Ohren fliegt, über die Profifussballlobby, die den Ball trotz Corona am Rollen hält, bis hin zum Ischgl-Desaster im März 2020, das einen einfach nur mit dem Kopf schütteln lässt. Hier wird richtig schön in den Wunden gebohrt. Wenn du die Sendungen nicht gesehen hast und 45 Minuten Zeit hast, dann schau mal rein. Dafür zahle ich sehr gern meine Rundfunkgebühren.
Was ich aber eigentlich schreiben wollte: Jetzt ist eine gute Zeit, um sich mal mit anderen Dingen zu beschäftigen. Ich habe mich beispielsweise in den letzten Monaten verstärkt mit dem Videoschnitt beschäftigt und sehr viel lernen dürfen. Auch wenn ich in dem Bereich kein Experte werde, macht es Spaß. Gleiches gilt für den Start neuer Podcast-Formate. In den vergangenen 12 Monaten habe ich auch viele Bücher fernab der Finanzen gelesen. Das war letztendlich die Initialzündung für "Mehr Mut zum Glück". Die Bücher und Gespräche haben meinen Horizont enorm erweitert. In den kommenden Monaten kommen noch einige wirklich tolle Themen und Gäste. Ich wollte einfach zeigen, dass es mehr gibt als nur ständig negative Geschichten, die einen runterreißen. Die Stories sollen zeigen, dass jede/r Einzelne mit etwas Mut zum Glück Dinge erreichen kann, die anfangs völlig utopisch erscheinen.
Auswirkungen auf die Finanzen
Nebenbei entwickelte sich auch mein Portfolio, das damals wirklich noch sehr klein war und einige Tausend Euro an Verlust aufwies. Das waren die Überbleibsel meiner "Finanzen sind voll öde"-Mentalität, wofür sich meine damaligen Bankberater wahrscheinlich heute noch totlachen. Aber auch das war ein Prozess, der sich über die Jahre entwickelte. Heute bin ich mein eigener Crash-Test-Dummy, der erst vieles testet, bevor er drüber schreibt oder spricht. Natürlich läuft auch hier nicht alles perfekt, aber genau darum geht es ja. Man muss Fehler machen, um sich weiterzuentwickeln und um irgendwann die Früchte zu ernten.
Aber so wichtig die Finanzbildung am Ende ist: Das Vermögen wird nicht an der Börse gemacht, sondern mit dem Humankapital und dem Job, den man macht. Die Geldanlage ist dann der Kicker, der über Jahre für den Zinseszins sorgt. Ich habe mir das in Portfolio Performance gerade nochmal genau angeschaut: Die Börsengewinne machen nur ein Viertel von meinem Vermögenswachstum der letzten fünf Jahre aus.
Übersetzt heißt das: Bringe deine Finanzen auf Vordermann, lege Dein Geld an und lasse es so gut es geht langfristig auf Autopilot laufen. Dann kannst du dich auf andere Dinge fokussieren und die Börsen einfach weiterlaufen lassen. Du schaust nur einmal im Monat in Portfolio Performance oder Excel, pflegst die Daten und fertig. Bei den momentanen Schwankungen macht es sowieso keinen Spass, ständig reinzuschauen. Da muss ich mich nicht zusätzlich zu den ewig negativen Corona-Nachrichten auch noch um die schlechten Börsennachrichten kümmern. Die sind eh nur eine Momentaufnahme. |