Hallo Friend,
was für eine Woche für die deutschen Banken. Die Deutsche Bank hat seit Juli 44,5 Prozent ihres Börsenwertes verloren. Allein in den letzten zwei Wochen waren es zweistellige Verluste, die zwar am Ende wieder etwas eingegrenzt wurden, aber das kam nur im Zuge der guten Ergebnisse der Commerzbank zustande.
Die positiven Ergebnisse der Commerzbank haben ihr auch erst am Freitag geholfen - sie wurde vorher einfach mit in den Strudel reingezogen. Auch dieser Bankwert verlor im vergangenen Jahr satte 42 Prozent.
Zu allem Überfluss kam diese Woche noch eine Pressemeldung über den Ticker, dass bei einer Umfrage 3 von 5 Befragten daran glauben, dass es künftig keine Bankfilialen mehr gibt. Die Studie kommt von der YouGov Deutschland, einem Pionier der Online-Marktforschung. In ihrem Kundenmonitor Banken geht es auch darum wie Fintech-Unternehmen und globale Player wie Google, Facebook, Paypal oder Amazon den Banken den Kuchen immer mehr wegfressen.
Nicht mit einem Fingerschnippen zu lösen
In meinem Artikel über Neuromarketing bin ich darauf auch schon eingegangen, wie sich das Vertrauen der Deutschen von den Banken weg verlagert - hin zu den US- oder Fintech-Unternehmen. Deutsche Großbanken haben einfach ein eklatantes Imageproblem und das lässt sich nicht mit einem Fingerschnippen lösen. Und auch nicht mit halbgaren Produkten wie Paydirekt.
Der Finanzwesir und ich haben uns für unsere kommende Podcast-Folge von "Der Finanzwesir rockt" die Kommunikation der Banken angeschaut. Und haben dabei festgestellt, dass die Probleme damit schon losgehen. Da rockt mal so überhaupt nix.
Sind die schrillen, bunten Fintech-Unternehmen jetzt die ultimative Lösung? Mit Sicherheit nicht, aber sie animieren die Leute, sich wieder mit ihren Finanzen zu beschäftigen. Weil sie sich um die Bedürfnisse des Kunden kümmern und die Geldanlage einfacher machen. Wann hat eine provisionsgetriebene Großbank mit einem überdimensionierten Filialsystem so etwas zuletzt getan? Das muss ja auch irgendwie bezahlt werden.
Indiana Jones und die Peitsche
Und was ist nun die Lösung? Tja, diesen heiligen Gral suchen die Banken auch schon seit einiger Zeit. Vielleicht kann ja Indiana Jones bei der Suche helfen. Der kommt ja auch aus der Rente zurück. Aber Spaß beiseite: Die Banken müssen sich dem digitalen Wandel anpassen, mit dem schon die Musikindustrie und die Medienbranche massiv zu kämpfen haben. Eine Bankfiliale ist nicht digital.
Richtig machen es die Direktbanken wie die Ing-Diba, Comdirect oder DKB, die nicht nur mit Leistung überzeugen, sondern auch mit neuen Wegen. Sie scheuen auch nicht die Zusammenarbeit mit Fintech-Unternehmen. Und sie produzieren auch nicht so viele Kosten, weil sie keinen überdimensionierten Filialapparat haben. Hier funktioniert die Umstellung auf den digitalen Wandel und die Steigerung der Kundenzufriedenheit im Einklang.
Es bleibt zu wünschen, dass es den Großbanken auch gelingt - ohne die Bedürfnisse der Kunden völlig aus den Augen zu verlieren. Genau dann fangen die Börsenwerte auch wieder an zu steigen.
Viel Spaß beim Lesen!
Rock on |