Subject: Wie du jetzt als Anleger von den Vorteilen von DeepSeek profitieren kannst 🤔

Wie du jetzt als Anleger von den Vorteilen
von DeepSeek profitieren kannst 🤔
Hallo Friend,

im letzten Newsletter habe ich die Geldanlage 2025 thematisiert. Seitdem ist viel passiert, was die Kurse beeinflusst hat.

Ein entscheidender Punkt war die Einführung der chinesischen KI DeepSeek, die vor allem bei NVIDIA zu einem dramatischen Kurssturz führte. An nur einem Tag sank der Wert des Chipherstellers um unglaubliche 600 Milliarden US-Dollar – ein Rekordverlust.

Werden die KI-Karten neu gemischt?

Warum das Ganze? Mit DeepSeek sollten angeblich bessere Ergebnisse mit deutlich weniger Rechenaufwand erzielt werden können. Dies führte zu Spekulationen, dass Chiphersteller weniger verdienen und die hohen Aktienkurse nicht gerechtfertigt sind. Auch AMD, Broadcom, Microsoft und andere verzeichneten Verluste, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie NVIDIA.

Aus meiner Sicht war dies eine Überreaktion, denn der Spuk war schnell vorbei. Zudem kamen Details über DeepSeek ans Licht: Der behauptete geringere Rechenaufwand stimmt nicht ganz, denn laut Heise war der Entwicklungsaufwand höher als angegeben. Außerdem sollen Daten von ChatGPT unerlaubt verwendet worden sein. Interessant ist, dass OpenAI selbst geistiges Eigentum Dritter ohne Vergütung nutzt. Die Kritik an DeepSeek zeigt, wie inkonsequent solche Vorwürfe sind.

Wenn du selbst erkunden möchtest, was DeepSeek kann, empfehle ich dir das neue R1-Modell in Perplexity. Hier wird die „China-Schranke“ umgangen und auch kritische Punkte über China dargestellt. Du kannst so die Recherchefähigkeiten von DeepSeek direkt testen ohne deine Daten nach China zu geben, weil es nur über die Perplexity-Server in den USA läuft. Einfach statt auf Auto-Modus im Fragen-Fenster auf den Reasoning-Modus (R1) klicken und dann mal eine gute Frage eingeben, die einen interessiert. 
Meine Frage an die KI war: Sind die Entwicklungskosten bei DeepSeek wirklich so niedrig wie gedacht oder ist das ein Fake?

Die Antwort: Die angegebenen Entwicklungskosten von 5,6 Millionen US-Dollar für DeepSeek-V3 spiegeln nur einen Teil der Realität wider. Unabhängige Analysen zeigen, dass die tatsächlichen Investitionen im Milliardenbereich liegen und zentrale Kostenfaktoren geschickt ausgelassen wurden.

Die detaillierte Begründung ist beeindruckend und zeigt, wie hilfreich diese KI ist. Meine kritische Frage wurde auch nicht zensiert. Das zeigt dann auch genau, dass die Börsen auf diese News völlig überreagiert haben.

Perplexity war schon zuvor stark, doch mit DeepSeek erhält man noch präzisere Einblicke – besonders bei Anlagethemen. Das will ich mit diesem Newsletter mal etwas genauer zeigen.

Steuerschädliche ETF-Verschmelzung bei Amundi

Damit komme ich zum zweiten Thema dieses Newsletters: Ende Januar sorgte der ETF-Anbieter Amundi für Aufsehen, da sie zwei große MSCI World-ETFs zusammenlegen werden. Auch hier wollte ich von Perplexity/DeepSeek erfahren, was die Vor- und Nachteile dieser Zusammenführung sind: 

Amundi legt den ETF MSCI World V mit einem anderen zusammen. Liste mir bitte die Vor- und Nachteile von dieser Zusammenlegung auf.

Die Antwort lautete (habe ich deutlich gekürzt): 

Amundi fusioniert den Amundi MSCI World V UCITS ETF Acc (LU1781541179) mit dem Amundi MSCI World UCITS ETF Acc (IE000BI8OT95) am 21. Februar 2025. Diese Zusammenlegung hat sowohl Vor- als auch Nachteile für Anleger:

Vorteile
  • Kosteneffizienz und vereinfachte Strukturen
  • Steueroptimierung durch Domizilwechsel
  • Automatische Abwicklung
  • Größere Fondsgröße
Nachteile
  • Steuerliche Belastung bei der Umwandlung
  • Liquiditätsbedarf für Steuerzahlungen
  • Kurzfristige Unannehmlichkeiten
  • Veränderte Rahmenbedingungen
Empfehlungen für Anleger
  • Prüfen Sie das Depot auf Steuerstundungseffekte und nutzen Sie ggf. den Sparerpauschbetrag (1.000 € pro Jahr).
  • Halten Sie Liquidität bereit, um Steuernachzahlungen zu vermeiden.
  • Vergleichen Sie die Gesamtkostenquote (TER) des neuen ETFs mit Alternativen – sie bleibt bei 0,12 % unverändert.
Die Fusion bietet langfristige Vorteile durch effizientere Strukturen und steueroptimierte Dividendenbehandlung, erfordert aber kurzfristige steuerliche Planung.

Besser als Google?

Ich bin echt überrascht, wie gut die Problematik zusammengefasst wurde. Für diese Zusammenfassung wurden ganze 37 Quellen genutzt. Das Spektrum reicht von finanzen.net und Amundi geht über Focus, n-tv und Stiftung Warentest bis hin zu Aktiengram. Generell sollte man aber die Kernaussagen nochmal genauer überprüfen, aber das Ergebnis spricht für sich. 

Aber welche konkreten Rückschlüsse kann ich nun als Anleger daraus ziehen? Für Anleger ist diese Verschmelzung ein Problem, da die Zusammenlegung mit einer Domiziländerung von Luxemburg nach Irland steuerlich als Verkauf gilt. In Deutschland müssen Anleger auf die erzielten Gewinne Steuern zahlen.

Bei größeren Investitionen in diesen ETF können am 21.2. schnell hohe Steuerbeträge fällig werden. Viele Anleger haben nicht genügend Guthaben auf dem Verrechnungskonto und müssen dann den ETF verkaufen, um die Steuern begleichen zu können. Die alten ETF-Anteile werden automatisch übertragen, die Steuern dennoch abgezogen. Der Zinseszins- und Steuerstundungseffekt wird dadurch abrupt unterbrochen – ohne Fehlverhalten der Anleger wohlgemerkt! Der einzige Fehler: die falsche Wahl des ETF-Anbieters.

Ich habe beispielsweise vor zehn Jahren in zwei Comstage-ETFs investiert und so das ganze Drama in mehreren Akten mitmachen dürfen. Dann wurde Comstage von Lyxor übernommen und die ETFs wurden mit Lyxor-Produkten zusammengelegt. Dadurch, dass das Fondsdomizil aber in Luxemburg verblieb, war keine Steuer fällig. Dann wurde Lyxor wiederum von BNP Paribas übernommen und sie wurden mit den Amundi-ETFs verschmolzen. Auch hier verblieb das Domizil in Luxemburg, so dass keine Steuern fällig waren.

Nun hat der neue ETF sein Domizil in Irland, wo physisch replizierende ETFs nur 15 % Quellensteuer auf US-Dividenden zahlen – im Vergleich zu 30 % in Luxemburg. Dies wird langfristig die Rendite erhöhen, zwingt aber Anleger des MSCI World V zunächst zur Steuerzahlung.

Auf den richtigen Anbieter kommt es an

Wenn ich jetzt mal eben für 5.000 Euro ETF-Anteile verkaufen muss, um die Steuern zu bezahlen, würde ich mich sehr ärgern. Ich habe Kommentare im Netz gesehen, wo die Anleger Gewinne von über 30.000 Euro durch diese Aktion realisieren müssen und darauf dann mehrere Tausend Euro Steuern zahlen müssen. Der schöne Effekt der Steuerstundung ist so komplett weg. Achte also bei deinen ETFs auf die ISIN und beim Anbieter auf die generellen Strukturen.

Bei einer ISIN die mit LU beginnt, könnten die Anbieter also auch auf so eine Idee kommen. Mein größter MSCI World-ETF im Depot ist zwar von xtrackers, hat aber aber auch das Domizil LU, was steuerlich generell teurer ist als IE (Irland). Außerdem hat der Anbieter auch einige World-ETFs, so dass es prinzipiell möglich ist, dass sie in Irland zusammengelegt werden könnten. Es kann mir also durchaus auch blühen, dass ich mich mit dem Thema beschäftigen muss. Mein Vorteil an dieser Stelle: Es ist ein synthetischer und kein physisch replizierender ETF, so dass dieser Steuereffekt nicht greifen würde. Er lässt sich so auch nicht mit anderen zusammenlegen. Davon gibt es aber nur noch sehr wenige.

Bei Anbietern wie iShares, Vanguard oder SPDR liegen die großen, physisch replizierenden ETFs alle schon in Irland und sind so schon steueroptimiert. Langfristig ist das für die Rendite förderlicher als das Domizil Luxemburg. Also achte bei der Auswahl von ETFs auch auf solche Kleinigkeiten, wenn du für das Alter sparen willst.

Fazit

Das war jetzt wieder eine etwas wilde Mischung im Newsletter, weil ich die beiden aktuellen Themen im Text verwenden wollte. Beim Schreiben kam mir dann die Idee, beides zu vermischen, um zu zeigen, was mit DeepSeek alles möglich ist und wie man sich als Anleger über aktuelle Themen informieren lassen kann. 

Ich persönlich finde die Potenziale äußerst nützlich und bin überzeugt davon, dass sich eine Premium-Mitgliedschaft bei Perplexity in Zukunft wirklich lohnen könnte. Ohne diese Mitgliedschaft ist die Nutzung auf drei Pro-Fragen pro Tag beschränkt. Aber man sollte unbedingt auf die Quellen achten, die Perplexity mit einbezieht. 

Generell kann Perplexity aber schon zwischen seriösen und schwierigem Content unterscheiden. Ich habe auch noch die Frage gestellt "Wie werde ich schnell reich und erhalte ein hohes passives Einkommen?" Bei Google oder YouTube kommt da extrem viel Schund zu dieser Themensuche. Perplexity liefert hingegen u.a. diese Antwort:

⚠️ Warnung: Schneller Reichtum ist selten nachhaltig. Riskante Anlagen wie Kryptowährungen oder ungesicherte Privatkredite können zu Totalverlusten führen. Langfristiger Vermögensaufbau durch diszipliniertes Investieren und Diversifikation bietet mehr Stabilität.

Eigentlich total langweilig und bodenständig, aber genau darum geht es am Ende bei der langfristigen Geldanlage. Es gibt keine seriöse Abkürzung zum schnellen Reichtum! Unter den 20 Quellen war aber leider eine schwierige Quelle, die man rausfiltern sollte. Im Ergebnis ist mir aber da nichts wirklich negativ aufgefallen.

Allerdings muss man beachten, dass derzeit viele KI-Tools auf den Markt drängen, von denen über 90 % lediglich einfachste Geldmacherei und überflüssig sind. Perplexity hingegen ist tatsächlich extrem hilfreich, wie der Finanzwesir und ich bereits in unserer letzten Folge "Geld anlegen mit KI" festgestellt haben.  
Damit wünsche ich dir viel Spaß beim Testen von Perplexity und dem coolen neuen R1-Modell.
Viele Grüße aus Lübeck
Neue Podcastfolge: Finanzrocker-Podcast
Nach über vier Jahren kehrt David Frank vom Blog „Jung in Rente“ zurück und teilt seine tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen und Veränderungen, die er seit ihrem letzten Gespräch durchlebt hat. Im Mittelpunkt des Interviews stehen seine Entscheidung für ein Sabbatical, die Auseinandersetzung mit einer Sinnkrise, die Umstellung seines Portfolios und der Wandel seiner Perspektive auf finanzielle Freiheit.
Neue Podcastfolge: Mehr Mut zum Glück
Mit 19 Jahren zog Evelyne Waithira Müller von Kenia nach Großbritannien, um der Armee beizutreten. Dieser Schritt führte sie schließlich in ein Krankenhaus in der deutschen Provinz. Heute ist sie als Religionspsychologin tätig und lebt weiterhin in Ostwestfalen-Lippe. In der neuen Folge von „Mehr Mut zum Glück“ spricht Evelyne über ihre Herausforderungen und den Mut, diesen ungewöhnlichen Weg zu gehen.
Monatsrückblick
Im nächsten Monat feiert der Finanzrocker-Blog sein zehnjähriges Bestehen, und aus diesem Anlass habe ich mir einige besondere Aktionen für den Newsletter, die sozialen Medien und den Blog überlegt. 

Wenn ich auf die Zeit seit März 2015 zurückblicke, bin ich erstaunt darüber, wie viel sich in meinem Leben durch Finanzrocker verändert hat. Damals war ich ein ganz anderer Mensch, der viel Geld durch Bankberatungen verloren hat und erst danach die ersten Schritte im eigenverantwortlichen Vermögensaufbau wagte. Heute habe ich ein solides Vermögen aufgebaut, das es mir ermöglicht, den beruflichen Ehrgeiz von 2015 etwas gelassener zu betrachten.

Sorgen Bankberater für finanzielle Bildung?

Im Januar habe ich auf LinkedIn den Beitrag eines externen Beraters der Sparkassen kommentiert. Dieser behauptete, dass viele selbsternannte "Finfluencer" unseren Wohlstand gefährden. Das mag zwar teilweise zutreffen, aber seine Aussage, dass "es mehr finanzielle Bildung in Deutschland braucht und Bankberater dafür ein wichtiger Baustein sind", fand ich dann doch sehr kritisch.

Ich entgegnete, dass Banken wie die Sparkasse ihren Kunden oft überteuerte Produkte anbieten, die selten deren Bedürfnissen entsprechen. Das Problem liegt weniger bei den Beratern selbst als beim provisionsgetriebenen Produktverkauf – und daran wird sich angesichts der starken Versicherungslobby in Deutschland wohl kaum etwas ändern. Echte Anlageberatung ist das in den meisten Fällen nicht. 

Diese Meinung stieß bei vielen Sparkassenmitarbeitern auf wenig Gegenliebe. Dabei ist tatsächlich das System problematisch, nicht die Mitarbeiter selbst. Dennoch sorgte mein Kommentar bei einigen für Unmut, vor allem weil er so viele Likes erhielt und so immer oben gehalten wurde.

Ich habe im Laufe der Jahre umfangreiche Erfahrungen mit über einem Dutzend Bankberatern und verschiedenen Banken gesammelt, und auch meine Familie konnte diesbezüglich einige Erlebnisse sammeln. Meine Aussagen beruhen also nicht auf bloßen Vermutungen. Unter den Beratern gab es auch einige hervorragende, die mir von bestimmten Produkten abgeraten haben. Aber auch sie waren Opfer des Systems. Und leider konnten die wenigsten aktuelle finanzielle Sachverhalte erklären. Wie sollen sie dann für mehr Finanzbildung sorgen? Verkaufen konnten sie aber!

Seit 2015 hat sich in diesem Bereich jedoch viel verändert. Die Zahl der Bankfilialen, in denen solche Beratungen stattfinden, nimmt stetig ab. Es gibt auch immer weniger Berater. Gleichzeitig bauen Millionen Menschen – inspiriert u. a. durch zahlreiche Finfluencer, wie ich aus unzähligen Rückmeldungen in den letzten zehn Jahren weiß – eigenständig ein Vermögen an der Börse auf. Um die finanzielle Bildung in Deutschland ist es definitiv nicht mehr so schlecht bestellt wie 2015. Und das ist aus meiner Sicht doch ein tolles Ergebnis, oder?

Die nächste Folge des Finanzrocker-Podcasts erscheint am 25. Februar. Das wird eine wirklich spannende Episode mit einer ziemlichen Over-the-Top-Story. So viel kann ich jetzt schon versprechen. Wir lesen uns dann im März zum Jubiläum wieder. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute!
Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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