Das geht wahrscheinlich allen Menschen so, die eher introvertiert sind; denn jetzt ist die Zeit zum Innehalten und nach innen schauen. Und das tut natürlich uns allen gut, denn der wahre Reichtum liegt ja in uns. Bei allem, was tagtäglich auf uns einstürmt – die eigenen Sorgen und die Kümmernisse der Welt –, tut es wohl, auf das zu lauschen, was von allem Äußeren unberührt in uns Maß und Mitte gibt.
»Ohne Verlangen –
so begreifst du, dass die innerlichen Dinge viel wichtiger sind.«
»Ohne Verlangen«
Dies ist einer von mehr als 100 Aphorismen, die der japanische Dichter und Maler Shozo Kajima in dem Buch »Motomenai – Ohne Verlangen« veröffentlicht hat. Ja, wie wäre es denn, wenn wir mit weniger Erwartungen an die Welt durchs Leben gingen; wenn wir unsere innere Haltung den Dingen und anderen Menschen gegenüber veränderten?
»Ohne Verlangen –
so wirst du dein Augenmerk auf die wichtigen Dinge richten, die im Grunde schon immer in dir ruhten.«
Das andere Buch, das in diese Zeit gehört und ganz spezifisch darauf angelegt ist, uns in die Selbstreflexion zu geleiten, ist »Rauhnächte – Zeit für mich« von Anne Stallkamp und Werner Hartung. Hier wird jede der zwölf Rauhnächte einem Monat und einem Tagesthema zugeordnet und dazu aufgefordert, sich Zeit zu nehmen, an jedem der zwölf Tage Rückschau zu halten, sich dem Tagesthema zu widmen, die Meditation auszuführen und vorausschauend bewusst zu gestalten.
Ich denke, es ist gut, sich Zeit für sich selbst zu nehmen – und wenn nicht in dieser Zeit der Einkehr, wann dann?
Ich hoffe, dass Euch diese beiden Bücher dazu verleiten,
und bleibe
herzlichst Euer
Andreas Lentz