Das Gefühl des Flow-Erlebens

Sich lebendig fühlen, wollen wir das nicht alle? Die wenige Zeit, die wir auf diesem Planeten haben intensiv erleben und jeden einzelnen Moment wirklich genießen!

Ich denke, dass wir viel vom Sport lernen können und auf andere Lebensbereiche wie etwa die Arbeitswelt übertragen können mit der Frage, was es dafür braucht, damit mehr Menschen sich so fühlen. Ich selbst fühle mich lebendig, wenn mein Kopf und Körper herausgefordert werden, Grenzen zu überwinden und neu zu lernen. Das bedeutet praktisch sehr viel: im Alltag lerne ich sehr viel durch meine Kinder, durch meinen Sport des Longboard Freestyle oder meinen Job, wenn ich Trainings oder Vorträge gebe…

Ich liebe es, mich (teilweise extremen) Herausforderungen zu stellen. Vor einer Woche bin ich erst von einer zu Fuß Durchquerung der ältesten Sandwüste der Welt, der Namib, zurückgekehrt und ja – so lebendig hab ich mich schon lange nicht mehr gefühlt! Ohne WLAN, ohne jegliche Ablenkung, nur die Natur, mein Team und ich...
Das Schöne ist, dass dadurch auch Wachstum und Weiterentwicklung möglich werden. Im Hier und Jetzt Sein bringt mir Lebendigkeit UND Möglichkeit zur Potenzialentfaltung – etwas, das im täglichen Hustle-Modus kaum denkbar ist.

Die Beispiele der Athleten zeigen eindrucksvoll, wie kraftvoll es sein kann, sich voll und ganz einer Sache hinzugeben und in den Flow-Zustand einzutauchen. Es ist faszinierend, wie Extremsituationen den Fokus schärfen und uns erlauben, die Welt intensiver wahrzunehmen. Vielleicht liegt die wahre Kunst darin, diesen Zustand auch im Alltag zu finden – sei es durch Achtsamkeit, das bewusste Erleben kleiner Momente oder das Verfolgen von Dingen, die uns wirklich begeistern. Ein wunderbarer Denkanstoß, danke dafür!

Motorradfahrer nennen den Zustand, den Sie beschreiben, "im Flow sein". "Flow" bedeutet, sich völlig in der Tätigkeit, die man ausführt, zu verlieren und damit das Zeitgefühl dafür zu verlieren. Du bist "komplett in der Zone" und findest den absoluten Sweet Spot der perfekten Curveline, du erreichst das persönliche Maximum deines Fahrkönnens und arbeitest aus funktionaler Sicht auf einem optimalen Level.

Die Aufrechterhaltung eines Flow-Zustands erfordert ein gewisses Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit, da die bewusste Kontrolle und Reflexion über das, was du tust, abnimmt. Je tiefer du im Flow bist, desto mehr verlierst du vielleicht deine Absichten aus den Augen, z.B. sicher zu fahren, und das ist der Punkt, an dem Unfälle passieren können.

Die Fähigkeit zu wissen, wie man im Flow ist, ist ein Geschenk für mich, aber ich glaube, es ist eher ein außergewöhnliches Spot-Erlebnis und nicht etwas, das man jeden Tag aufrechterhalten kann. Es ist, wenn man Höchstleistungen erbringt und neue Höhen erreicht und im Berufsleben kann das sein, wenn man schwierige Verhandlungen erfolgreich führt oder herausfordernde Situationen auf mentaler oder emotionaler Ebene meistert.

Lebendig zu sein bedeutet für mich, zwischen Fluss und Fokus auf Absichten zu pendeln. Beides ist wichtig.