Die Kunst der Selbstdisziplin
Gehören Sie zu jenen Menschen, die sich mit Beginn des neuen Jahres viel vorgenommen haben? Haben Sie sich Ziele gesetzt, die Sie in diesem Jahr erreichen wollen, privat oder beruflich? Rund 85 Prozent der Deutschen haben das getan. Doch nur die Hälfte von ihnen wird die Zielverfolgung übers erste Quartal hinaus durchhalten. Bei der anderen Hälfte verebbt der Tatendrang bereits jetzt (Quelle: Forsa Institut). Der innere Schweinehund scheint oftmals zu mächtig im Ringen mit unserem guten Willen – die Selbstdisziplin fehlt. Ein Klient von mir, der sich zum Ziel gesetzt hat, als Bergsteiger einen Siebentausender zu bezwingen, aber dafür noch ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat, sprach von einem riesengroßen Schweinehund, der neben ihm stünde. Tatsächlich bedarf es einer guten Selbstbeherrschung, um nicht den täglichen Verlockungen zu erliegen, die – wenn es z.B. ums Thema Abnehmen geht – für kurzen Genuss und langes Gewicht sorgen. Es braucht nicht weniger als ein „stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Ordnungszustand aufrechterhält oder schafft, indem es Anstrengungen aufwendet, die den vorherrschenden individuellen oder äußeren Ablenkungen von einer einzuhaltenden Zielvorgabe entgegenwirken“ (Quelle: wikipedia). Zielvorgabe ist dabei ein entscheidendes Stichwort.
Erster Schritt zur Selbstdisziplin: Jeder Vorsatz braucht eine klare, motivierende Vorstellung
Wir können nur hartnäckig auf Ziele hinarbeiten, von denen wir auch ein ebenso klares wie motivierendes Bild vor Augen haben. Haben Sie eine klare, aktive Vorstellung von Ihrem Ziel? Ich bat meinen Klienten, seine persönliche Zielvorstellung zu hinterfragen. Denn ein Bild, was auf der rationalen Ebene im Kopf existiert, ist weitaus weniger effektiv als ein Bild, das beim inneren Abrufen in mir Empfindungen auslöst. Ein Bild, bei dessen Vorstellung ich die Faust balle, ein Prickeln spüre, mich ein freudiges Gefühl durchströmt. Es darf durchaus auch ein bisschen Trotz im Spiel sein, frei nach dem Motto: Ich werde es allen zeigen! Auch das schaffe ich wieder!
Die bildliche Vorstellung von Zielen können wir durch einfache Maßnahmen im Alltag unterstützen. Auf meinem Schreibtisch steht ein digitaler Bilderrahmen, der eine Abfolge von Bildern zeigt, die für meine Ziele stehen. Die täglichen Blicke auf diese Bilder halten mich im Prozess der Zielerreichung, weil jeder Blick mich an meine Ziele erinnert. Dann halte ich kurz inne und frage mich bewusst: Was hast du heute getan, um deinen Zielen ein Stück näher zu kommen?
Tipp fürs Aufrechterhalten der Selbstdisziplin: Machen Sie Ihre Ziele sichtbar!
Laden Sie auf einen digitalen Bilderrahmen Fotos, Grafiken und Sprüche, die Sie mit Ihrem Ziel verbinden. Sie können diese Bilder leicht be- und überarbeiten, bestärkende Sätze (Affirmationen) und Fotos Ihrer Erfolge oder schöner Orte (Ruhebilder) einfügen. Platzieren Sie den Rahmen an einem Ort, an dem Sie häufig tätig sind – Unterbewusstsein und Bewusstsein beschäftigen sich auf diese Weise oft damit.
Mein Klient hat früher bereits Siebentausender bestiegen. Bilder aus dieser Zeit können als Erinnerungshilfen dienen, die als Reiz im Unterbewusstsein verarbeitet werden. Sie können z.B. als Bildschirmhintergrund auf dem PC oder Rechner permanent wirken und das Gehirn daran erinnern, wohin die Reise gehen soll.
Doch obacht: Die Visualisierung von Zielen allein reicht nicht aus, um diese tatsächlich zu erreichen. Sie müssen ins Tun kommen und Strategien entwickeln, wie Sie ans Ziel gelangen können.