Ein Coaching-Umfeld, das die psychische Gesundheit unterstützt
In Netflix Dokumentarfilm "Full Contact“ erklärt Cheftrainer Andy Farrell, wie er ein Umfeld schafft, das das psychische Wohlbefinden der Spieler unterstützt:
"In einem Teamumfeld muss die Kultur so sein, dass die Menschen in der Lage sind, sie selbst zu sein, und manchmal sogar noch mehr versuchen, sie aus sich selbst herauszuholen, in der sie verletzlich sein können, in der sie Fehler machen können."
Schaffung eines Umfelds, das das psychische Wohlbefinden unterstützt: Wie können Sportler und Trainer sicherstellen, dass ihr Körper und „Kopf“ in einem gesunden Zustand sind?
1. Atemmeditation: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und setzen Sie sich bequem hin. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und beobachten Sie jedes Ein- und Ausatmen. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, bringen Sie sie sanft zurück zu Ihrem Atem. Die Atemmeditation hilft, unser inneres Gleichgewicht zu finden, uns zu beruhigen und die Konzentration zu verbessern.
2. Body Scan: Setzen Sie oder legen Sie sich an einen bequemen Ort und schließen Sie die Augen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf verschiedene Teile Ihres Körpers, beginnend mit Ihrem Kopf bis zu Ihren Füßen. Dabei sollen alle Empfindungen wahrgenommen und nicht beurteilt werden. Diese Übung trägt zur Entwicklung einer größeren Körperwahrnehmung, Reduktion des körperlichen Stresslevels und Entspannung bei.
3. Positive Visualisierung: Das wiederholte Erleben einer erfolgreichen Zielerreichung (Zielvisualisierung) ist ein wesentliches Element des Mentaltrainings. Je öfter man sich in diesen Zielzustand versetzt, umso stärker wird die diesbezügliche mentale Landkarte ausgeprägt. Hier wird der Weg zum Erfolg gebahnt. (aus Amler/Bernatzky/Knörzer, 2006)
Formulieren Sie daher Ihr Ziel so konkret, dass Sie den Zielzustand sehen, hören und spüren (VAK) – vielleicht auch riechen und schmecken können.
Schließen Sie die Augen und erleben Sie möglichst intensiv, wie es sein wird, am Ziel zu sein! Versetzen Sie sich in das Bild Ihres gewünschten Ergebnisses. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen und vor Ihrem inneren Auge einen Film ablaufen, indem Sie das Ziel schon erreicht haben.
Zur Anleitung: https://www.heimsoeth-academy.com/zielvisualisierung-ziele-erreichen-mittels-visualisierung/
Diese mentale Technik hilft, Selbstvertrauen aufzubauen und die Angst vor dem Wettkampf zu reduzieren.
4. Reflexion: Nehmen Sie sich am Ende jeder Trainingseinheit oder jedes Wettkampfs einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, was Sie gelernt haben, was gut funktioniert hat, wo Sie erfolgreich waren, wo Sie sich verbessern können und wie Sie sich gefühlt haben. Das Aufschreiben (Journaling) kann eine effektive Möglichkeit sein, Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten.
5. Nehmen Sie sich Erholungstage und Auszeiten vom Sport. Gewinnen Sie Abstand und lassen Sie Körper und „Kopf“ zur Ruhe kommen.
6. Finden Sie Hobbys und Aktivitäten, die Sie außerhalb von Sport und Training ausüben können.
7. Arbeiten Sie mit einem Sport Mental Coach oder einem Sportpsychologen zusammen.
Sport Mental Coaches sind wichtig für die Prävention, helfen Ihnen, Bewältigungsstrategien zu erlernen und den Druck und Stress des Sports und des Lebens zu bewältigen.
8. Feiern Sie Erfolge
Trainer können das Wohlbefinden von Sportlern fördern, indem sie sportliche Verbesserungen und Anstrengungen anerkennen und belohnen, da dies das Angstniveau reduzieren kann. Daher trägt die Schaffung eines motivierenden Klimas zur Förderung der mentalen Gesundheit bei.
9. Autonomie
Sportlern mehr Kontrolle darüber zu geben, was und wann sie bestimmte Aktivitäten ausführen, ist ein Schutzfaktor gegen psychische Probleme (Kuettel und Larsen, 2020).
10. Förderung positiver Beziehungen
Trainer könnten Freundschaften und positive Beziehungen zwischen Sportlern im Sport und außerhalb des Sports fördern. Freundschaften unter Sportlern sind mit einem höheren Maß an psychischem Wohlbefinden verbunden. Daher können Trainer Aktivitäten im Training und außerhalb des Sports in Betracht ziehen, die Freundschaften fördern können. Dazu gehören die Verringerung des Wettbewerbs zwischen Teamkollegen, die Belohnung von Anstrengungen und Verbesserungen sowie die Organisation von gesellschaftlichen Veranstaltungen.