Kleinere Kinder begeistern sich laufend für etwas – sie sind sofort hochmotiviert, sobald ihnen etwas Spaß macht. Lernen gelingt ihnen spielerisch. Ab dem Grundschulalter ändert sich etwas – und Eltern meinen oft, sie müssten ihre Kinder ab sofort motivieren, etwa zum Hausaufgabenmachen.
Wenn Eltern mitbekommen, dass ihr Sohn oder ihre Tochter sich scheinbar treiben lassen, reagieren sie oft gereizt („Sitzt du wieder nur herum, du kannst doch nicht ständig Comics lesen, hast du schon für Mathe gelernt?“) oder appellieren an die Vernunft ihres Kindes: „Du vergeudest doch dein Talent, es geht schließlich um deine Zukunft!“. Oder sie versuchen, die Motivation zu wecken, indem sie ein schlechtes Gewissen machen: „Wir haben so viel investiert für deinen Klavierunterricht …“
Dabei ist die Annahme, man könne jemanden motivieren, irreführend. Äußere Motivation wirkt immer nur kurzfristig – am wichtigsten ist, denken wir noch einmal an das kleine Kind, das Laufen lernt – die innere Motivation.