Subject: Heimlicher Newsletter

Liebe Freund*innen💜,


diesen Newsletter habe ich heimlich geschrieben.
Wie ihr vielleicht aus unserem letzten Newsletter wisst, fährt Pinkstinks gerade im - wie unsere kreative Leitung Mareike so schön sagte - Sonderfahrplan.
Ich wollte daher davon absehen, mein Team zwischen 2 Haltestellen rauszuwinken um zu sagen
"Ja ich weiß, es ist diese Woche eigentlich gar kein Newsletter eingeplant, aber ich bin komplett sauer und habe einen geschrieben und bräuchte ein Bild dafür.
Und was haltet ihr von diesem Betreff hier? Ich fühle ihn halt TOTAL!
Ah ok, ihr fühlt ihn GAR NICHT???
Dann denken wir das nochmal GANZ NEU!"
All das wollte ich vermeiden, um nicht den Plan, den wir als Pinkstinks gemeinsam aufgestellt haben, durcheinander zu bringen.
Also habe ich diesen Newsletter ohne das Wissen der anderen geschrieben.
Mein Team wird staunen!
Ja ok, und ggf. schnell das Passwort zu unserem Mailingtool ändern 😊

Aber worum geht es denn eigentlich?
Warum bin ich so sauer, dass ich euch dazu einfach schreiben MUSS und das nicht warten kann?
Es ist so: Ich habe diese Woche vor Wut fast ins Zeitungsregal gebissen.
Was ich dort erblickt habe? Die „InTouch“ mit dem Titelbild „Bikinifit in 7 Tagen“.

Wie gerne hätte ich gedacht: Oh InTouch, es geht bestimmt darum, wie wir es als Gesellschaft innerhalb von 7 Tagen schaffen können, dass alle Menschen mit allen Körperformen sich am Strand und überall sonst wohlfühlen können.
Wie wundervoll! Wie wollt ihr das machen? Wir machen mit!
Aber nein, es geht wieder mal nur darum, uns zu vermitteln:
SO kannst du dich der Gesellschaft in keinem Fall im Bikini zumuten. Tu jetzt gefälligst was dafür, dass dein Anblick erträglich wird. Niemand will schwabbelnde Körper am Strand sehen.

Das war zu viel für mich. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und massivem Anstieg von Essstörungen und psychischen Erkrankungen (vor allem bei Kindern und Jugendlichen!) kommt ihr uns mit sowas?
Das schlimmste war, dass sich daneben unzählige andere Gazetten mit ähnlich herabwürdigenden Botschaften ins Auge der Betrachtenden drängelten, ganz zu schweigen von all den problematischen TV- und Werbeformaten.

Daher ist es mir ein dringendes Anliegen, nochmal klar zu formulieren, was Pinkstinks seit 10 Jahren sagt:
Liebe Medien, lasst uns endlich in Ruhe mit euern unrealistischen und krankmachenden Körperbildern! Stellt endlich euer Bodyshaming ein.
Ja, wir haben Körper, die in den wenigsten Fällen so aussehen wie in euern Magazinen, bitte kommt damit klar!
Es gibt wirklich so viel wichtigere Themen; warum verwendet ihr eure Energie darauf, Menschen das Gefühl zu geben, falsch zu sein?

Aufklärung zu den Themen Körper- und Fettfeindlichkeit und zu Sexismus in den Medien liegt tief in der Pinkstinks-DNA.
Seit 10 Jahren sind wir aktiv gegen das problematische Format GNTM.
Wir informieren regelmäßig in unserem Magazin zu den unerreichbaren Bildern und Ansprüchen, denen wir ausgesetzt sind. Sensibilisieren gegen Sexismus in Werbung und Medien.
Machen Kampagnen wie „Echt Jetzt“ und „Werbung wirkt länger, als man denkt“.

Wir bilden und bestärken Kinder und Jugendliche an Schulen, zum Beispiel mit unserem Theaterstück „Vielfalt ist Schönheit“ und unserem stark nachgefragten Arbeitsheft zu Sexismus. Damit sind wir an diesen Stellen wirksam. Gleichzeitig sehen wir, nicht nur am Zeitungsregal: es muss sich noch so viel tun, wir brauchen einen langen Atem! Das schaffen wir nur mit euch zusammen.
Daher meine Bitte: Teilt unsere Inhalte, verbreitet sie in euerm Umfeld.
Und wenn ihr könnt, spendet an Pinkstinks, damit wir weiterhin wirksam bleiben können. Als Förder*in mit regelmäßiger Spende erhaltet ihr im Übrigen unser schönes Begrüßungspaket!

Manchmal ist es aber auch so, dass man einfach keine Ressourcen und keine Kraft hat, in irgendeiner Form (politisch) aktiv zu sein. Euch möchte ich sagen: we feel you und wir sehen euch! Wie schön, dass ihr an unserer Seite seid und dass es euch gibt! Wir kämpfen für euch mit 💜

Und: Solange die Vielfalt unserer Körper nicht von den Medien gefeiert wird, machen wir das eben selber. Wir arbeiten gerade an einem großartigen Projekt dazu, ihr dürft gespannt sein!

So ihr Lieben, das musste ich einmal loswerden.
Mehr hab' ich nicht, ich danke für eure Aufmerksamkeit.

Lots of love, Ariane
Ariane Lettow, Geschäftsführerin Pinkstinks

(in Ermangelung anderer Bilder gibt es heute eines von mir in unserem geliebten Büro, mit neuem Cap von The Propcorner)


PS: oh das muss ich euch noch kurz erzählen: Wir haben kürzlich für unsere Schule gegen Sexismus mit der Autorin und Redakteurin Alexandra Zykunov gedreht zum Thema Gleichberechtigung und es ist sooooo toll geworden! Sie wird auch auf Pinkstinks dazu schreiben, also bleibt unbedingt dran!

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