Subject: Schaut mal: Unsere Botschaften rot auf lila!

Drei Visionen für den Alltag

Liebe Freund*innen,


wir wollen uns am liebsten hier vors Büro auf die Straße stellen, mit einem dicken Megafon in der Hand, und ganz laut in die Welt rufen: UNSERE PLAKATE HÄNGEN! SEIT EBEN GERADE! IN GANZ HAMBURG! (Aber weil wir uns keine Klage wegen Lärmbelästigung einhandeln wollen, rufen wir es euch per Newsletter zu.)

Was für Plakate, fragt ihr? Oh, entschuldigt, da ist die Freude einfach mit uns durchgegangen und wir haben mittendrin losgelegt. Also: Die Stadt Hamburg hat nicht nur unsere Website gefördert, sondern tollerweise auch eine große Plakatkampagne! Damit erreichen wir nämlich nochmal ganz andere Menschen als online. In drei verschiedenen Motiven entwerfen wir Zukunftsbilder für Situationen, die viele Menschen von uns kennen. Und so sieht eins der Motive aus:

In großer Schrift: Es wird einmal ... eine junge Frau, die nachts im Dunkeln allein nach Hause geht und sich sicher fühlt. In kleiner Schrift: Klingt wie im Märchen? Ist es auch. Denn noch immer ist Sicherheits für Frauen keine Selbstverständlichkeit. Übergriffiges Verhalten beginnt nicht erst auf der Straße - es entsteht aus früh erlernten Geschlechterklischees. Woher sie kommen, wie sie unseren Alltag prägen und was wir dagegen tun können, erfährst du auf: pinkstinks.de - wir überlassen nichts dem Zufall. Rechts am Rand: Jemand hat deine Grenzen überschritten? Auf unserer Website findest du Anlaufstellen, die helfen.


Auf unseren Plakaten zeigen wir Visionen im Kleinen für drei Alltagssituationen, die so viele von uns kennen: der Nachhauseweg im Dunkeln, der Elternabend, die unerwünschten Kommentare zum Körper. Sie sind Puzzlestücke für eine Vision fürs Große, eine Vision für eine Gesellschaft, in der wir gerne leben würden.


Die drei Motive hängen seit heute Morgen an 18 Plakatwänden in Hamburg. In richtig groß: 3,5 mal 2,5 Meter! Stark, oder?! Und zwar an tollen Standorten, wo sie täglich von Tausenden Menschen gesehen werden können. Am Hauptbahnhof, an S-Bahn-Knotenpunkten wie Jungfernstieg, an verschiedenen U-Bahn-Stationen, an wichtigen Straßenkreuzungen. 10 Tage lang, vom 20. bis 30. Juni werden sie plakatiert sein und hoffentlich ganz viele Menschen zum Nachdenken bringen. Haben wir schon erwähnt, wie SEHR wir uns freuen?!? 🤩


Wenn ihr unsere Plakate seht, weil ihr in Hamburg lebt oder die Stadt besucht: Vielleicht habt ihr Lust, uns ein Foto davon zu schicken, einfach an info@pinkstinks.de? Wir sind so gespannt, wo ihr uns entdeckt! Danke! Und wenn ihr dann diese Fotos und damit unsere Denkanstöße mit anderen Menschen teilt – im Freund*innenkreis, unter Kolleg*innen oder in der Familie weiterleitet oder auf Social Media postet – freuen wir uns noch mehr. 💜 (Für alle, die nicht in Hamburg sind: Die Plakate wird es in abgewandelter Form auf Social Media geben, klar.)


Aber mal abgesehen von Hamburg – was gibt’s denn für den Rest Deutschlands, fragt ihr? Moment! Da haben wir natürlich auch noch etwas und zwar ein brandneues Format: »Die Feministische Sprechstunde  1 Expert*in  30 Minuten  eure Fragen!«. Bis die startet, dauert es zwar noch ein bisschen, bis Herbst nämlich. Aber für die Vorbereitungen brauchen wir eure Mithilfe: eure Fragen. Und zwar zu den Themen der ersten beiden Sprechstunden-Folgen: »Tipps zu geschlechtssensibler Erziehung« und »Sexismus in Social Media: erkennen, hinterfragen und aufbrechen«. Welche Fragen bewegen euch dazu? Schreibt sie uns an info@pinkstinks.de mit dem Betreff »Feministische Sprechstunde«! Und wir versuchen, eure Fragen gleich in unseren ersten Sprechstunden zu beantworten. Danke sehr! Sobald es mehr zur feministischen Sprechstunde zu verkünden gibt, erfahrt ihr es hier im Newsletter.


Hach, liebe Freund*innen, bei uns ist echt einiges los derzeit und schon Mitte Juli können wir weitere hochspannende News mit euch teilen. Es tut sooooo gut, ins Machen zu kommen und Dinge anzustoßen – besonders in Zeiten wie diesen! Das können wir nur dank euch, ihr Lieben! Wir sind euch unglaublich dankbar für eure tolle Unterstützung! 💜💜💜

Ganz viel Liebe geht raus!

Euer PINKSTINKS Team

P.S.: Seit über 150 Jahren stehen Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland im Strafgesetzbuch. Eine Legalisierung scheitert immer wieder an ... Männern. Denn sie sind nach wie vor in der Mehrheit in den Entscheidungspositionen. Gleichzeitig sind Männer ja auch an Schwangerschaften beteiligt. Und trotzdem scheint das Thema den Großteil der Männer in der öffentlichen Debatte einfach nicht zu interessieren. Es ist also längst überfällig, Abbrüche von Schwangerschaften zum Thema für Männer zu machen. Lest hier, was unser Autor Nils Pickert dazu zu sagen hat. (Und dann verteilt den Text doch bitte in eurem Umfeld! Danke!)


P.P.S.: Ein Hinweis für alle unter euch, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten: Es gibt vom Beltz-Verlag ein neues Kartenset »Sexualisierte Gewalt im Jugendalter«, das der Sensibilisierung und der Prävention dient und für den Einsatz ab Klasse 8 geeignet ist. Wir freuen uns, dass unsere Inhalte darin verwendet wurden und hoffen sehr, dass es eine gute Unterstützung für die Arbeit im Unterricht und in Beratungsstellen ist! Mehr Infos findet ihr direkt beim Verlag. 

Gemeinsam stark: Schritte gegen rechts

Tipp No. 10: Sich mit betroffenen Menschen solidarisieren


Es ist Pride Month – der Monat, in dem wir sexuelle und geschlechtliche Vielfalt feiern und gleichzeitig auf Diskriminierung aufmerksam machen. Leider nehmen in Deutschland queerfeindliche Angriffe und das Infragestellen von Queerness zu – wie stark, zeigt eine Grafik der Straf- und Gewalttaten gegen die sexuelle Orientierung von »CORRECTIV«. Nicht nur in Ostdeutschland, wo seit einigen Jahren in immer mehr Orten Menschen auf Pride-Paraden beschimpft und angegriffen werden oder die Pride-Paraden gar nicht erst stattfinden, weil die Organisator*innen bedroht und eingeschüchtert werden. Wie der Anfang Juni vorgestellte Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, steigen insgesamt die Zahlen von gemeldeten Diskriminierungen. Stark zugenommen hat die Zahl der rassistischen Diskriminierungen und der sexuellen Belästigungen, aber auch die Zahl der queerfeindlichen Diskriminierungen ist gestiegen. Kurz nach Veröffentlichung des Berichts – und das ist wirklich ein fatales Signal – untersagt die Verwaltung des Bundestags dem queeren Mitarbeitenden-Netzwerk die Teilnahme an der Berliner Parade zum Christopher Street Day (CSD), wie der »Tagesspiegel« berichtet. Bereits im Februar hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner entschieden, dass zum CSD keine Regenbogenflagge am Bundestag gehisst wird.


Was alle tun können, die nicht selbst betroffen sind: sich mit betroffenen Menschen zu solidarisieren. Rassistische, antisemitische, sexistische oder queerfeindliche Äußerungen direkt zu kontern, fällt vielen nicht unbedingt leicht. Aber kontern ist gar nicht unbedingt nötig, denn was hier auch hilft: Sich den betroffenen Menschen zuwenden, sie fragen, wie es ihnen geht, ob man etwas für sie tun kann. Egal, ob im echten Leben oder im Internet. Also: Werdet zu Verbündeten oder auch Allies! Wie das geht und was ihr tun könnt, dazu findet ihr unter dem Stichwort »Allyship« hier mehr Infos.


💜 Den nächsten Tipp gibt's in einem der nächsten Newsletter. Danke für euer Engagement! 💜

Was wir euch außerdem ans Herz legen möchten:

Lesetipp I: Die großartige Margarete Stokowski hat eine neue Kolumne! Und zwar in der  Trommelwirbel  »Apotheken Umschau«! (Die Zeitschrift hat ja eine erstaunliche Entwicklung hinter sich, nachzulesen in diesem »taz«-Interview von 2024.) Wir freuen uns sehr, endlich wieder mehr von Margarete lesen zu können. Gedruckt gibt’s den Text in jeder Apotheke – und online hier. Margarete Stokowski erklärt auf Instagram, wie es dazu kam und worum es in der Kolumne geht.


Lesetipp II: Anfang Mai hatten wir hier begeistert gefeiert, dass Jo Lücke und Franzi Helms mit »LUA - Liga für unbezahlte Arbeit« eine Gewerkschaft für Care-Arbeit ins Leben gerufen haben. Jetzt hat die »taz« ein ausführliches, sehr lesenswertes Interview mit den beiden geführt: »Sorgearbeit in der Verfassung schützen«.


Das war überfällig: Der Deutsche Ärztetag fordert mit großer Mehrheit die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Wir hoffen sehr, dass dieses Plädoyer für eine Neuregelung der Diskussion im neuen Bundestag neuen Schwung bringt. Denn: Reproduktive Rechte gehören nicht ins Strafgesetzbuch!


Wir sind riesige Fans von Ellen Wagners Arbeit: Jedes Unternehmen sollte mindestens einen Workshop zum Thema Diversity, Equity & Inclusion bei ihr buchen! Vertraut uns: Es lohnt sich. Und es kann doch bitte nicht sein, dass plötzlich so viele große Unternehmen ihre DEI-Programme einstampfen, nur weil Trump einmal mit der Hand wedelt! Dem müssen wir doch etwas entgegensetzen – alle gemeinsam. Am besten mit Unterstützung von tollen Leuten wie Ellen Wagner. Auf ihrer Website könnt ihr mehr über Ellen Wagner und ihre Workshops und Trainings erfahren oder in ihrem Instagram-Account.

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