Wenn ich Dir sage, Friend, dass ich für vier Tage nach Italien an den Lago di Varese fahre bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad tagsüber, dann würdest Du vermutlich von Urlaub ausgehen. Vor allem bei dem Wetter der letzten Wochen in Deutschland.
Wenn ich Dir jetzt aber sage, dass ich morgens immer gegen viertel vor 6 aufgestanden bin um mich bei Temperaturen von ca. 5 Grad auf ein Motorboot zu setzen, dann klingt das vielleicht weniger nach Urlaub.
Beides hatte ich von Montag bis Donnerstag im Trainingslager meines alten Rudervereins, dem Limburger Club für Wassersport.
Ehrenamt
Was ich in meinem alten Ruderverein immer wieder schön finde, dass alles ehrenamtlich funktioniert und organisiert ist. Das ist bei dem Aufwand, vor allem dem der Trainer, absolut keine Selbstverständlichkeit.
Vielleicht als kleine Orientierung, im U17 Bereich werden ca. 5-7 Trainingseinheiten die Woche trainiert, im U19 Bereich ist es dann nochmal etwas mehr. Im Trainingslager und der Hauptsaison steigt der Trainingsumfang noch einmal.
Wie sieht so ein Tag im Trainingslager aus?
Wann der Wecker klingelt habe ich oben ja schon geschrieben. Die erste Einheit war in diesem Trainingslager immer Rudern. Ablegen war um 6:45 Uhr.
Wenn Du Dich jetzt wunderst, warum so früh, dann gibt es einen einfachen Grund. Die frühe Uhrzeit hat den großen Vorteil, dass das Wasser um diese Uhrzeit noch sehr glatt ist und das trainieren der Technik so besser funktioniert.
Hier durften die U17 Sportler ca. 16 bis 18 km rudern und die U19 Sportler ca. 18 bis 20 km.
Danach ging’s ziemlich direkt zum Frühstück (9 Uhr).
Ja, du liest richtig. Richtig gefrühstückt wird erst nach der ersten Trainingseinheit. Vorher gibt es Müsliriegel und Obst als kleinen Snack.
Um 11 Uhr ging es weiter, entweder mit Krafttraining oder Stabitraining. Ersteres ist selbsterklärend. Stabi beinhaltet verschiedenste Übungen mit dem eigenen Körper, von Halteübungen bis hin zu sehr schnellen dynamischen Übungen.
13 Uhr gab es dann Mittagessen und anschließend etwas Mittagsruhe, damit es ab ca. viertel nach 4 mit Rudern weitergehen konnte, auch hier wieder ähnliche Umfänge wie am morgen.
Nach dem Abendessen um 19:30 Uhr gab es dann manchmal noch etwas Lockerungsgymnastik.
Wie kann das Erholung sein?
Zunächst habe ich nur betreut und Training mit angeleitet. Das heißt die Strapazen der Sportler hatte ich lediglich zu einem sehr kleinen Anteil 😅
Die Kulisse war einfach traumhaft, die nächsten Tage werde ich auf Instagram noch ein paar Bilder Online stellen, auf denen Du die Kulisse auch sehen kannst. Ich wette, dass Du den Punkt dann nachvollziehen kannst.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich, abgesehen vom frühen Aufstehen, nur Dinge gemacht habe, die ich gerne mache.
Ich habe Sportler betreut und ihnen etwas beibringen können. Zwischen den Einheiten habe ich mich um die kleinen Wehwehchen gekümmertt, saß Abends mit guten Freunden zusammen bei einem Feierabendbierchen und hab über verschiedenes diskutiert. Mal mehr und mal weniger sinnvoll.
„Lass mal morgen früh, nach der ersten Einheit schwimmen gehen.“
Klingt das für Dich auch nach einer super Idee? Vor allem, wenn Du Dich an den ersten Absatz zurück erinnerst?
Für mich klang es auf jeden Fall nach einem guten Plan, so dass ich Mittwochmorgen mit einem der anderen Trainer eine Runde schwimmen gegangen bin.
War auch nur ganz bisschen kalt.🥶
Aber es tat im Nachhinein unglaublich gut. Ich kenne keine andere Methode neben kaltem Duschen und in kaltem Wasser schwimmen, die so gut die Fähigkeit aktiv zu entspannen und locker zu lassen trainiert.
Um den Umfang des heutigen Newsletters nicht zu sprengen, geht‘s mit dem Thema Kälte und den gesundheitlichen Vorteilen allerdings nächste Woche weiter.
Ich wünsche Dir schöne Ostern!
Etienne