Vorbilder
Wir Menschen lernen u.a. durch Imitation. Das heißt, wir ahmen ein Vorbild nach. Das Vorbild schafft ein Bild für uns, an dem wir uns orientieren. Sich ein Vorbild zu suchen und sich dann dementsprechend zu verhalten, ist ein sehr mächtiges Instrument zur Verhaltensänderung, weil es sich auf das Selbstbild auswirkt. Die Art, wie wir uns sehen, beeinflusst unser Verhalten. Wenn wir uns also als Profi sehen, wird unser Verhalten wie von selbst professioneller denn je werden. Je nachdem, welche Werte und Fähigkeiten du gern verkörpern und besitzen möchtest, kannst du dir ein entsprechendes Vorbild dafür suchen. Bei der Wahl deines Vorbilds frage dich Folgendes:
Was kann ich von ihm/ihr lernen?
Was tut er/sie, das mich, wenn ich es täte, ebenso erfolgreich machen würde?
Wie hat er/sie es dorthin geschafft?
Mögliche Vorbilder können Menschen aus deinem direkten Umfeld sein, aber auch erfolgreiche Spitzensportler oder andere bekannte Persönlichkeiten, deren Haltung und Handeln dich positiv inspirieren. Es geht stets um einen Aspekt – Strategien, Ressourcen, Techniken oder spezielle Fähigkeiten – beim Vorbild, den du für dich noch dazu gewinnen möchtest. Welchem Vorbild möchtest du nacheifern? Da es beim Vorbild um die bildliche Vorstellung geht, ist es egal, ob dein Idol eine Person, ein Tier, ein Gegenstand oder eine Comicfigur ist.
Der Motorsportler Benjamin Mazatis: „Ich habe viele sportliche Vorbilder, die nicht nur aus dem Motorsport kommen. Aus dem Motorsport sind das: Jaques Villeneuve, Michael Schumacher, Fernando Alonso und Andre Lotterer. Ansonsten noch Oliver Kahn, Stefan Edberg, Rafael Nadal und Roger Federer. Jaques Villeneuve habe ich dafür bewundert, dass er gleich in seinem ersten Rennen auf Pole fuhr und in seiner Debütsaison nur ganz knapp den Weltmeistertitel verpasste, denn er sich dann aber gleich in seiner zweiten Saison sichern konnte. Stefan Edberg habe ich immer für seine Fairness bewundert.“
Skicrosser Paul Eckert will sich bei seinen Vorbildern nicht auf einen Namen festlegen, macht aber deutlich: „In unserem Sport ist es so, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat und spezielle Elemente meistern einige Athleten besser als andere. Von daher sind sie dann in diesem Moment mein Vorbild, weil ich weiß, sie können das, sie machen es gut und ich würde es auch gerne so können wie sie.“
Wolfgang Mader, RAAM-Finisher, hatte Vorbilder, darunter ein Tier, nämlich den Wolf. Unter den Menschen bewundert Mader die verstorbene US-amerikanische Leichtathletin und Olympiasiegerin Wilma Rudolph, auch bekannt als „die Schwarze Gazelle“. Rudolph galt 1960 als schnellste Frau der Welt. Als Kind hatte sie an Kinderlähmung gelitten und im Rollstuhl gesessen.
Tipp
Schreibe auf, wen oder was du dir zum Vorbild nimmst.
Dann extrahierst du die Schlüsselkomponenten deines Vorbilds. Da nicht alle Verhaltensaspekte deines Vorbilds für deine Leistung relevant sind, ist es wichtig, zu erkennen, was die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für deine entsprechende Leistung sind. Dazu beobachte dein Vorbild und teile seine Gesamtperformance in überschaubare Teilleistungen.
Führe ein Interview bzw. Gespräch mit deinem Vorbild, in dem die Strategien, Werte, Glaubenssätze, usw. deines Vorbilds bezüglich der jeweiligen Teilaufgaben bewusst gemacht werden. Durch wiederholtes Beobachten und Befragen verfeinerst du dein Wissen um das Hervorbringen der Spitzenleistung nach und nach.
Sportliche Grüße & viel Erfolg
Deine Antje
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